Michael Hesemann, Historiker und Autor
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Halfen Nazis bei der Flucht: Krunoslav Draganovic, Bischof Alois Hudal


Die „Rattenlinie“ und der Papst

Von Dr. h.c. Michael Hesemann

Seit der Freigabe der Bestände aus dem Pontifikat Pius XII. in den Vatikanarchiven am 2. März 2020 hoffen Historiker aus aller Welt auch Aufschluss über die Hintergründe der sogenannten „Rattenlinie“ zu erhalten: Welche Rolle spielten der Vatikan und der Papst bei der Fluchthilfe für Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg?

Am 2. Juni 1945, nur wenige Wochen nach dem Ende des Krieges in Europa, rechnete Papst Pius XII. (1939-1958) in einer Ansprache vor dem Kardinalskollegium mit dem Nationalsozialismus ab. Nachdem er all seine Verbrechen und feindlichen Akte gegen die Kirche aufgezählt hatte, fand er auch versöhnliche Worte. Während seiner Zeit als Nuntius in Deutschland (1917-29) habe er „die großen Qualitäten dieses Volkes kennengelernt.“ Jetzt hoffe er, dass es „zu einer neuen Würde und einem neuen Leben finden kann, wenn es das satanische Antlitz des Nationalsozialismus erkannt hat und nachdem die Schuldigen für die von ihnen begangenen Verbrechen gesühnt haben.“ Die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse begrüßte er ausdrücklich. Als es zu Todesurteilen kam, verzichtete er auf den sonst üblichen, routinemäßigen Protest. Ganz offensichtlich hielt Pius XII. diese Urteile für gerecht. Immerhin hatte er schon 1925 den Nationalsozialismus als „die wohl gefährlichste Irrlehre“ unserer Zeit bezeichnet. 1930 unterstützte er die Exkommunikation von NSDAP-Mitgliedern durch einige deutsche Bischöfe. 1937 bewegte er als Kardinalstaatssekretär seinen Amtsvorgänger, Pius XI., dazu, die NS-Ideologie in seiner Enzyklika „Mit brennender Sorge“ zu verurteilen. Zwischen 1939 und 1944 stand Pius XII. mit dem deutschen Widerstand in Kontakt – und segnete jene Umsturzpläne ab, die mit dem misslungenen Stauffenberg-Attentat so dramatisch scheiterten.

Trotzdem wird dem Vatikan vorgeworfen, ranghohen Nazis zur Flucht nach Südamerika verholfen zu haben. Doch tat er das wirklich? Und was wusste der Papst davon?

Tatsache ist: Als im Mai 1945 in Europa die Waffen schwiegen, entkamen Tausende Nationalsozialisten in Länder wie Argentinien, Bolivien oder Syrien. Sie konnten dabei auf ein professionelles Netzwerk von Fluchthelfern in Österreich und Italien zurückgreifen, von der CIA bald "Rattenlinie" genannt, bevor sie, meist in Genua, in See stachen.  Unter den Flüchtigen waren so prominente Kriegsverbrecher wie der Holocaust-Organisator Adolf Eichmann oder der Kommandant der Vernichtungslager Treblinka und Sobibor, Franz Stangl. Besonders eifrig halfen beim Exodus der Mörder auch Mönche und Würdenträger der katholischen Kirche.

Eine Ironie des Schicksals war, dass die geflüchteten Nazis dabei von einem Netzwerk profitierten, das während des Krieges zu einem ganz anderen Zweck aufgebaut worden war. Auf der „Klosterroute“ über die Alpen waren zuvor tausende Juden aus der „Ostmark“ und dem Deutschen Reich von mutigen Kirchenmännern nach Rom geschleust worden. Der Vatikan hatte mit dem Mussolini-Regime ausgehandelt, dass keine Juden an die Nazis ausgeliefert werden durften. In italienischen Flüchtlingslagern lebten sie nahezu unbehelligt, wenn ihnen nicht, oft mit gefälschten Papieren, von Pallottinermönchen die Ausreise nach Südamerika ermöglicht wurde. Erst im September 1943, als die Deutschen nach dem Sturz Mussolinis Italien besetzten, endete diese Form der Fluchthilfe.

Half der Vatikan also Juden und Nazis, folgte er dabei der Prämisse des Papstes, „unabhängig von Religion, Rasse oder Nationalität allen Kriegsopfern beizustehen“?  Oder profitierten die Kriegsverbrecher von der Gutgläubigkeit naiver Mönche, denen sie nur einen falschen Namen und eine rührselige Bekehrungsgeschichte auftischen mussten, um an die ersehnten Papiere zu gelangen? Beide Faktoren mögen eine Rolle gespielt haben. Nicht einmal in Zeiten des Internets lassen sich Opportunisten und Kriminelle in Flüchtlingsströmen identifizieren.

Doch auch das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Rom zwei regelrechte Anlaufstellen für geflohene Nazis und kroatische Ustascha-Faschisten gab. Die eine war das „Illyrische Kolleg S. Girolamo“, dessen Kardinalpatron der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Santiago Luis Copello, war. Dort residierte der kroatische Priester Krunoslav Draganovic, ein ehemaliger Ustascha-Offizier. 1943 hatte ihn das faschistische Pavelic-Regime nach Rom geschickt, wo er über Copello erste Kontakte nach Argentinien herstellte. In San Girolamo hatte die kroatische Sektion der Päpstlichen Hilfskommission (PCA) ihren Sitz, das für die „Flüchtlings- und Gefangenenbetreuung“ zuständig war und Giovanni Montini, dem späteren Papst Paul VI., unterstand. Das nutzte Draganovic aus, als er Ustascha-Kriegsverbrecher zu kroatischen Katholiken erklärte, die vor dem Vormarsch der Roten Armee geflohen seien. Selbst der Diktator Pavelic, den der Papst nie als Staatsoberhaupt anerkannt hatte, entkam auf diese Weise nach Buenos Aires. Dort gründete er eine Exilregierung und diente Peron als Sicherheitsberater.  Seit 1947 arbeitete Draganovic für den amerikanischen Geheimdienst CIC, um Fluchtwege für Nazi-Kollaborateure zu organisieren, die im beginnenden Kalten Krieg von Nutzen sein konnten. Im Gegenzug schleuste der CIC die Schützlinge Draganovic' aus Deutschland und Österreich heraus – darunter den „Schlächter von Lyon“, Klaus Barbie.

Draganovic’s wichtigster Partner in Rom war der österreichische Bischof Alois Hudal, der das deutsch-österreichische Priesterkolleg „Santa Maria dell’Anima“ leitete. Hudal war im Vatikan zur persona non grata geworden, als er 1936 für einen Dialog mit dem Nationalsozialismus plädiert hatte. 1943, während der deutschen Besatzung Roms, hatte er allerdings auf Bitte des Papstes beim deutschen Stadtkommandanten interveniert, um die Deportation der römischen Juden zu stoppen. Er besorgte für Pius XII. 550 Bescheinigungen, die Ordenshäuser zu Vatikangebiet erklärten und deutschen Soldaten das Betreten untersagte; in ihnen konnten rund 4300 Juden versteckt werden. Zudem half er Männern des italienischen Widerstands. So ließ der Vatikan es zu, dass Hudal nach dem Krieg auch österreichischen Flüchtlingen half und Unterschlupf gewährte.
Doch schon als er sich anbot, „im Namen des Papstes“ die deutschen Kriegsgefangenen in den Lagern der Alliierten zu besuchen, erhielt er von Pius XII. eine Abfuhr. Über Montini ließ dieser ihm mitteilen, dass er das gefälligst in seinem eigenen Namen machen solle. Hudal handelte fortan auf eigene Faust. In seinen 1976 veröffentlichten Memoiren „Römische Tagebücher“ gestand er, „nach 1945 meine ganze karikative Arbeit in erster Linie den sogenannten ‚Kriegsverbrechern‘ zu weihen, die von Kommunisten und ‚christlichen‘ Demokraten verfolgt wurden … obwohl diese Angeklagten vielfach persönlich ganz schuldlos, nur die durchführenden Organe der Befehle ihnen übergeordneter Stellen und so die Sühneopfer für große Fehlentwicklungen des Systems waren. Hier zu helfen, manchen zu retten, ohne opportunistische und berechnende Rücksichten, selbstlos und tapfer, war in diesen Zeiten die selbstverständlichste Forderung eines wahren Christentums, das keinen Talmudhaß, sondern nur Liebe, Güte und Verzeihung kennt und Schlußurteile über die Handlungen des eigentlichen Menschen nicht politischen Parteien, sondern einem ewigen Richter überläßt, der allein die Herzen, Beweggründe und letzten Absichten überprüfen kann.“

Während er sich später nicht erinnern konnte, Eichmann je getroffen zu haben, gab er offen zu, den SS-General Otto Wächter beherbergt und Treblinka-Kommandant Stangl zur Flucht nach Syrien verholfen zu haben. Der Vatikan reagierte mit Empörung. Schon 1946 forderte Montini vom Wiener Erzbischof Kardinal Innitzer die Abberufung des „braunen Bischofs“. Als Hudal in der Karwoche 1949 eine österreichische Pilgergruppe zu einer Papstaudienz begleiten wollte, wurde er von einem päpstlichen Kammerdiener vor die Tür gesetzt: „Ihre Anwesenheit hier ist unerwünscht; wenn sie nicht weggehen, kommt der Papst nicht“. Hudals Versuch, sich zu rechtfertigen, wurde von Montini abgeschmettert: „Für einen Nazi-Bischof gibt es keine Verteidigung.“ Auf Druck des Vatikans („Der Heilige Vater verlangte, dass der Bischof A.H. sich von der Anima entferne…“) wurde Hudal 1951 von der österreichischen Bischofskonferenz zum Rücktritt aufgefordert, den er ein Jahr später einreichte. Verbittert zog er sich nach Grottaferrata in den Albaner Bergen zurück. „Über diese letzte geleistete Hilfe, die mir bald an der römischen Kurie den Titel eines ‚nazistischen, faschistischen Bischofs‘ eintrug – ‚troppo tedesco‘ (zu sehr deutsch) - bin ich schließlich als untragbar für die Vatikanpolitik gefallen“, gestand er in seinen Memoiren.

Und Eichmann? Als er 1961 von einer österreichischen Zeitung über den Planer des Holocaust befragt wurde, erklärte Hudal: „Nach 1945 kamen an manchen Tagen mehr als 40 Personen zu mir. Dies waren Flüchtlinge mit Nansenpässen, die zuerst in Genf, dann in Mailand ausgestellt wurden. All diese Flüchtlinge erklärten, als Antikommunisten von den Sowjets verfolgt und in großer Lebensgefahr zu sein. Ich als Priester bin weder Polizist noch Gendarm und meine Pflicht als Christ war, in dieser verworrenen Zeit zu retten, was zu retten war, auch um zu verhindern, dass die mittellosen Leute in Rom blieben, wo sie hauptsächlich gefährlich werden konnten. Ich kann weder behaupten noch leugnen, daß unter jenen Flüchtlingen auch Eichmann war, weil mir keiner seine Vergangenheit im Dritten Reich gebeichtet hat und weil man außerdem zu der Zeit keine Fotographien von Eichmann kannte.“ Tatsächlich war Eichmann erst im Mai 1950 von dem Sterzinger Pfarrer Johann Corradini,  einem NS-Sympathisanten, mit dem Fahrrad über die Grenze nach Italien gebracht worden, wo er zunächst in einem Franziskanerkloster untergebracht wurde. Dort konvertierte er zum Katholizismus, nicht aus Überzeugung, sondern um zumindest an einen Taufschein als „amtliches“ Dokument mit seinem neuen Namen zu kommen. Als „Ricardo Klement“ beantragte er schließlich beim Roten Kreuz einen provisorischen Pass, bevor er von Genua aus nach Argentinien in See stach. Rom hat er nie betreten und deshalb auch Hudal nie getroffen.
 
Es gab also eine Rattenlinie, doch sie war keineswegs vom Vatikan gedeckt. So musste auch Nazi-Jäger Simon Wiesenthal feststellen: „Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Pius XII. etwas davon wusste oder gar anordnete.“
 
 
Dr. h.c. Michael Hesemann forscht als Historiker für die amerikanisch-jüdische „Pave the Way Foundation“ in den Archiven des Vatikans. Er ist Autor des Buches „Der Papst und der Holocaust“ (Langen Müller Verlag Stuttgart).
 

ENGLISH:

The "Rat Lines" and the Pope

By Dr. h.c. Michael Hesemann

Since the release of the documents from the pontificate of Pius XII. in the Vatican Archives on March 2, 2020, historians from all over the world hope to find out more about the background of the so-called “rat lines”: What role did the Vatican and the Pope play in helping Nazis to escape after the Second World War?

On June 2, 1945, just a few weeks after the end of the war in Europe, Pope Pius XII  (1939-1958), in a speech to the College of Cardinals, settled up with National Socialism. After listing all of its crimes and hostile acts against the Church, he also found conciliatory words. During his time as a nuncio in Germany (1917-29), he "got to know the great qualities of this people." Now he hoped that "if it recognizes the satanic face of National Socialism, it could find a new dignity and a new life, after the guilty have atoned for the crimes they committed.” He expressly welcomed the Nuremberg war crimes trials. When there were death sentences, he gave up the usual routine protest. Pius XII obviously considered them as. Already in 1925 he had described National Socialism as "probably the most dangerous heresy of our time”. In 1930 he supported the excommunication of NSDAP members by some German bishops. In 1937, as Cardinal State Secretary, he persuaded his predecessor, Pius XI, to condemn the Nazi ideology in his encyclical "Mit brennender Sorge". Between 1939 and 1944, Pius XII was in contact with the German resistance - and approved their plan to overthrow the Nazi regime, which failed so dramatically with the unsuccessful assassination attempt of Graf Stauffenberg.

Nevertheless, the Vatican is accused of helping senior Nazis flee to South America. But did this really happen? And what did the Pope know about it?

In fact, when arms were silent in Europe in May 1945, thousands of National Socialists escaped to countries such as Argentina, Bolivia and Syria. They had access to a professional network of escape helpers in Austria and Italy, which the CIA soon called "the rat line", before they set sail, mostly in Genoa. Among the fugitives were prominent war criminals such as the Holocaust organizer Adolf Eichmann or the commandant of the Treblinka and Sobibor extermination camps, Franz Stangl. Monks and dignitaries of the Catholic Church also helped particularly eagerly in the exodus of the murderers.

An irony of fate was that the Nazi refugees benefited from a network that had been set up for a very different purpose during the war. Courageous churchmen had previously smuggled thousands of Jews from the "Ostmark" and the German Reich to Rome on the "monastery route" (Klosterroute) across the Alps. The Vatican had negotiated with the Mussolini regime that no Jews would be sent to the Nazis. In Italian refugee camps they lived rather safely, if Pallottine monks did not help them to escape to South America, often with falsified papers. This escape help ended in September 1943, when the Germans occupied Italy after the coup d’etat against Mussolini.

So did the Vatican help Jews and Nazis, did it follow the Pope's premise "to assist all victims of war regardless of religion, race or nationality"? Or did the Nazi war criminals benefit from the good faith of naive monks, to whom they only had to serve up a false name and a maudlin conversion story in order to get the desired papers? Both factors may have played a role. Even in times of the Internet, opportunists and criminals cannot be identified in the flow of refugees.

But even that shouldn't hide the fact that there were two real points of contact for fleeing Nazis and Croatian Ustasha fascists in Rome. One was the "Illyrian College S. Girolamo", whose cardinal patron was the Archbishop of Buenos Aires, Cardinal Santiago Luis Copello. The Croatian priest Krunoslav Draganovic, a former Ustasha officer, resided there. In 1943 the fascist Pavelic regime sent him to Rome, where he made his first contacts to Argentina through Copello. The Croatian section of the Pontifical Aid Commission (PCA), which was responsible for “refugee and prisoner care” and was subordinate to Giovanni Montini, later Pope Paul VI, was based in San Girolamo. Draganovic took advantage of this when he declared Ustasha war criminals to be Croatian Catholics who had fled from the advance of the Red Army. Even the dictator Pavelic, whom the Pope had never recognized as head of state, escaped to Buenos Aires in this way. There he founded an exile government and served Peron as a security advisor.

Draganovic had been working for the American intelligence agency CIC since 1947 to organize escape routes for Nazi collaborators who could be useful in the beginning of the Cold War. In return, the CIC smuggled Draganovic's clients out of Germany and Austria - including the "Butcher of Lyon", Klaus Barbie.

Draganovic’s most important partner in Rome was the Austrian bishop Alois Hudal, who led the German-Austrian priestly college “Santa Maria dell’Anima”. Hudal had become persona non grata in the Vatican when he pleaded for a dialogue with National Socialism in 1936. In 1943, during the German occupation of Rome, he had intervened at the Pope's request to the German city commander to stop the deportation of the Roman Jews. He procured for Pius XII. 550 certificates declaring religious houses to be Vatican territory and prohibiting German soldiers from entering; around 4,300 Jews were hidden there. He also supported men of the Italian resistance. The Vatican thus allowed Hudal to help Austrian refugees and provide shelter after the war.

But when he offered to visit the German prisoners of war in the Allied camps "in the name of the Pope", he was refuted by Pius XII. Via Montini, he let him know that he should do it in his own name. From then on, Hudal acted on his own. In his 1976 memoir, "Roman Diaries," he confessed: "After 1945, all of my charitable work was primarily dedicated to the so-called 'war criminals' who were persecuted by Communists and 'Christian' Democrats ... although many of the accused were innocent, but only the executive organs of the orders of their superiors and thus the atoning sacrifices for the undesirable developments of the system. To help here, to save some, without opportunistic and calculating considerations, selflessly and bravely, was in these times the most natural demand of a true Christian, which knows no Talmud hatred, but only love, kindness and forgiveness and no final judgments about the actions of the actual human being left to political parties, but to an eternal judge who alone can examine the hearts, motivations and ultimate intentions.” While he later could not remember ever having met Eichmann, he frankly admitted that he accommodated SS General Otto Wächter and helped the Treblinka-Commander Stangl to escape to Syria. The Vatican responded with outrage. As early as 1946, Montini demanded that the Archbishop of Vienna Cardinal Innitzer recalls the “brown bishop”. When Hudal wanted to accompany an Austrian pilgrim group to a papal audience in the Holy Week 1949, he was asked to leave by a Papal servent: “Your presence here is undesirable; if you don't go away, the Pope won't come ”. Hudal's attempt to justify himself was dismissed by Montini: "There is no defense for a Nazi bishop." After increased pressure from the Vatican ("The Holy Father demanded Bishop AHs removal from the anima ...")  Hudal was asked to resign in 1951 by the Austrian Bishops' Conference, and indeed did so a year later. Bitterly he retired to Grottaferrata in the Alban mountains. "After this last aid, which soon earned me the title of a 'Nazi, fascist bishop' in the Roman Curia - 'troppo tedesco' (too German) - I was eventually considered unbearable for the Vatican policy," he admitted in his Memoirs.

And Eichmann? When asked in 1961 by an Austrian newspaper about the planner of the Holocaust, Hudal said: “After 1945, more than 40 people came to me on some days. These were refugees with Nansen passports, which were issued first in Geneva, then in Milan. All of these refugees declared that they were persecuted by the Soviets as anti-communists and were in great danger. As a priest, I am neither a policeman nor a gendarme and my duty as a Christian was to save what could be saved in this confused time, also to prevent the poor from staying in Rome, where they could be mainly dangerous. I can neither say nor deny that Eichmann was among those refugees, because nobody told me about his past in the Third Reich and because, at that time, no photographs of Eichmann were known.”

In fact, only in May 1950 Eichmann was smuggled into Italy on a bicycle by the Parish priest of Sterzing, Johann Corradini, a Nazi sympathizer, and initially housed in a Franciscan monastery. There he converted to Catholicism, not out of conviction, but to get at least a baptismal certificate as an "official" document with his new name. As “Ricardo Klement”, he finally applied for a provisional passport with the Red Cross before setting out to Argentina from Genoa. He never entered Rome and therefore never met Hudal.
So there was a rat line, but it was by no means covered by the Vatican. It was Nazi hunter Simon Wiesenthal who stated clearly: "There is no evidence that Pius XII. knew about it or even ordered it. "